Wenn Paare ihre Hochzeit planen, ist die Gestaltung der Trauung natürlich ein wichtiger Orgapunkt. In dieser Interview-Reihe treffen wir ein Paar namens Paul & Paula (ja, die beiden heißen wirklich so) und begleiten sie bei ihrer Hochzeitsplanung.
Heute geht es um die freie Trauung, das Kernstück jeder Hochzeit! Ok, wir sind da natürlich etwas voreingenommen 😉 Aber wenn man eine Hochzeit plant, wirkt es schnell, als würde es irgendwann nur um die Farbe von Servietten und die Wunschliste für den DJ gehen. Und wenn Ihr mal drüber nachdenkt: das alles betrifft ja „nur“ die Party davor und danach.
Aber was macht aus einem guten Fest Eure ganz individuelle Traumhochzeit? Richtig:
Eine freie Trauung, maßgeschneidert auf Euch als Paar.
Darum wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen und hoffen, dass wir Euch begeistern können!
Teil 4: Hochzeit planen heißt: Die freie Trauung planen
Strauß & Fliege: Ihr Lieben, schön, dass Ihr Euch in dem ganzen Weihnachtsstress noch Zeit für uns genommen habt. Erzählt doch mal. Letztes Mal habt Ihr Eure Hochzeitslocation gefunden. Was empfehlt Ihr unseren Lesern als nächsten Schritt in der Hochzeitsplanung?
Paula: Genau, also sobald das Datum der Hochzeitslocation steht, solltet Ihr den Pfarrer oder den/die Trauredner:in buchen, um auch dort das Datum zu reservieren.
Bei einer freien Trauung kommt noch hinzu, dass Ihr Euch vielleicht noch um die Örtlichkeit der freien Trauung kümmern müsst. Optimalerweise habt Ihr Euch eine Hochzeitslocation ausgesucht, mit der Ihr das direkt abdecken könnt, aber manchmal hat man ja besondere, persönliche Orte im Kopf, an denen man sich gerne frei Trauen lassen möchte. Zum Beispiel im Garten der Oma, wo man früher viel gespielt hat, auf einer Waldlichtung oder an einem See.
Hier findet Ihr unsere Info-Seite zur Frage: Wo kann eine freie Trauung stattfinden?
Wir haben ja heute extra für dieses Thema einen Experten eingeladen. Johann-Jakob Wulf ist nicht nur selbst Trauredner sondern auch Gründer der Agentur Strauß & Fliege, die Redner:innen ausbildet und deutschlandweit vermittelt. Hallo Johann, danke dir für Deine Zeit! Es wäre ganz toll wenn Du uns einfach kurz umreißt, warum sich ein Paar überlegen sollte eine freie Trauung zu halten.
Johann-Jakob: Vielen Dank auch von meiner Seite für die Einladung!
Das ist jetzt natürlich keine Frage, die ich umfassend in zwei Sätzen beantworten kann. Aber mir ist wichtig, dass ich nicht der Meinung bin, dass jeder eine freie Trauung haben sollte! Das Konzept der freien Trauung ist ja gerade, dass sie eine Alternative darstellen soll für Leute, die sich mit den klassischen Wegen einer Trauzeremonie (Standesamt, Kirche) nicht identifizieren können.
Das Tolle an einer freien Trauung ist einfach, dass sie viel mehr Gestaltungsspielraum bietet als eine klassische Hochzeit. Wir sind hier komplett orts- und zeitgebunden, können die Zeremonie mehrsprachig halten und auch religionsübergreifende Elemente einbauen. Man kann entweder ganz auf Religion verzichten – oder von allen etwas einbauen.
Aber eine freie Trauung ist keinesfalls beliebig! Das Ziel eines guten Trauredners bzw. einer guten Traurednerin ist es, die Zeremonie maßgeschneidert an die Persönlichkeiten des Paares und deren individuelle Geschichte zu entwickeln. Warum die beiden? Warum hier? Und warum heute?
Lest hier mehr zum Thema „Warum gibt es freie Trauungen?“
Vielen Dank, Johann, für diese tolle kurze Einführung in das Thema. Jetzt aber wieder zurück zu Paul & Paula: was habt Ihr denn noch so für Tipps für andere Paare was die Planung angeht?
Paul: Woran Ihr natürlich unbedingt auch denken müsst, ist, wann ihr auf das Standesamt gehen wollt. Paula war ja gleich so motiviert, dass sie am liebsten gleich am nächsten Tag ins Gemeindehaus gegangen wäre. (lacht)
Bei uns auf dem Dorf kann sowas ganz schnell gehen, wenn man das möchte. Wir haben uns jetzt aber dafür entschieden, dass wir das Standesamt einen Tag vor der kirchlichen Trauung machen, also am 21.08.2020.
Das ist ja cool, dann ist das Gefühl des Verheiratet sein ja noch ganz frisch! Aber wird Euch das nicht zu stressig mit der Hochzeitsplanung, wenn Ihr an zwei Tagen hintereinander feiert?
Paula: Guter Punkt, haben wir auch erst gedacht. Aber wir sind Menschen, die Ihre Hochzeit nicht über-perfektionieren. Wir lassen den Tag selber einfach auf uns zukommen, und wenn irgendwo was nicht zu 100% so läuft wie geplant ist das eben so.
Paul: Genau. Und für das Standesamt planen wir dann auch keine riesige Sache, da wir die eigentliche Party ja eh am nächsten Tag haben. Wir gehen mit der Familie am Freitag Nachmittag ins Standesamt und gehen anschließend zum traditionellen „Hutessen“. Dann geht es zeitig ins Bett damit wir am nächsten Tag fit sind.
Paula: Außerdem muss man dazu sagen, dass meine Familie und einige Freunde über 700 km anreisen müssen, da ich ursprünglich aus Norddeutschland komme, wir aber im Allgäu wohnen und heiraten. So muss keiner zwei mal den weiten Weg auf sich nehmen.
Das ist ein schöner Gedanke! Und so ein Hochzeits-Party-Wochenende wird für Euch als Brautpaar bestimmt was ganz besonderes. Habt Ihr eigentlich schon jemandem von Euren Hochzeitsplänen erzählt?
Paul: Ja gut, dass Du es sagst! Denn nachdem man die Hochzeitslocation gebucht und den Pfarrer oder freien Trauredner kontaktiert hat, sollte in nächsten Schritt der Versand der berühmten „Save the Date“ Karte folgen.
Lasst Euch inspirieren von der Hochzeitspapeterie der Kartenmacherei. (*)
Paula: Allerdings haben wir tatsächlich unsere engsten Freunde und Familie in den ersten 2-3 Tagen nach dem Antrag davon erzählt. Wenn man sich trifft, fällt manchen der Verlobungsring sowieso schnell auf, da ich sonst nicht viel Schmuck trage.
Unsere „Save the Date“ Karten habe ich dann übrigens selber gebastelt, da das sehr viel preisgünstiger sein kann, als sie zu fertig zu kaufen. Gerade wenn Ihr ein Budget beim Hochzeit planen einhalten wollt, sind Do-it-yourself-Lösungen sehr praktisch, sehen schön aus und machen ja auch viel Spaß. 🙂 Dazu erzähle ich Euch dann nächste Woche gerne mehr.
Hier findet Ihr unsere große Info-Seite rund um das Thema „DIY Hochzeit“.
Paul: Jaaaaa, da bin ich dann raus. Das Basteln hat Paula übernommen und mit Kreativität hab ich es generell nicht so. (lacht)
Da sind wir ja mal gespannt, was Ihr nächste Woche wieder zu erzählen habt. Dann widmen wir uns mal dem kreativen Bastel-Thema zu dem Du bestimmt ein paar Tipps und Tricks auf Lager hast, liebe Paula. Vielen Dank und bis nächsten Sonntag!
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